Wie sieht der Alltag eines Landtagsabgeordneten aus und welche Positionen vertritt er bei Themen, die junge Menschen bewegen? Antworten auf diese Fragen erhielten eine neunte und eine zehnte Klasse des Hohenstaufen-Gymnasiums in Eberbach am 7. November beim Besuch von Dr. Albrecht Schütte. Für jede Klasse nahm er sich eine Schulstunde Zeit, um mit den Schülerinnen und Schülern ins Gespräch zu kommen.

Landtagsabgeordneter Dr. Albrecht Schütte zu Gast am Hohenstaufen-Gymnasium Eberbach

Zu Beginn gab Schütte eine kurze Einführung in die Arbeit des baden-württembergischen Landtags und erklärte, wie politische Entscheidungen vorbereitet und getroffen werden. Anschließend zeigte er den Jugendlichen eine Übersicht seines Wochenkalenders, der sowohl Sitzungen in Stuttgart als auch zahlreiche Termine im Wahlkreis umfasst. Viele waren überrascht, dass die Arbeit eines Abgeordneten praktisch keine freien Tage zulässt und jeder Tag der Woche mit unterschiedlichen Terminen gefüllt ist.

Im weiteren Verlauf entwickelten sich lebhafte Diskussionen zu politischen und gesellschaftlichen Themen. Besonders interessierten sich die Jugendlichen dafür, wie die Zusammenarbeit zwischen den Parteien funktioniert und wie der Umgang der Abgeordneten untereinander ist. Auch interessierte sie, ob Schütte bereits den Bundeskanzler persönlich getroffen habe, worauf Schütte u.a. von der ersten Begegnung mit dem damaligen Fraktionsvorsitzenden Friedrich Merz im Jahr 2000 erzählte.

Auch internationale Fragen spielten eine wichtige Rolle. So wollten die Schülerinnen und Schüler erfahren, wie der Abgeordnete den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und die Rolle der NATO in diesem Zusammenhang einschätzt. In diesem Zusammenhang wurde auch die mögliche Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht diskutiert, wobei die Jugendlichen ihre unterschiedlichen Positionen darlegten.

Den Abgeordneten interessierte ebenfalls die Eindrücke und Vorstellungen der Jugendlichen von ihrer Schule sowie Vorschläge und Wünsche in Bezug auf Gebäude und Unterricht. Diskutiert wurden unter anderem die Gestaltung der Klassenräume, die inhaltliche Ausrichtung einzelner Fächer und deren stundenmäßige Gewichtung. Schütte ermutigte die Schülerinnen und Schüler, ihre Ideen aktiv einzubringen, und machte deutlich, dass sie den Einfluss, den sie auf Entscheidungen nehmen können, nicht unterschätzen sollten. Insbesondere dann, wenn sie ein Ziel gemeinsam gegenüber Gemeinderäten und Abgeordneten verfolgen.

Abschließend betonte der finanzpolitische Sprecher seiner Fraktion die Bedeutung der politischen Bildung. Gerade in einer Zeit, in der Politik immer komplexer wird, sei die Stärkung des Fachs Gemeinschaftskunde besonders wichtig. Dort lernen junge Menschen die Grundlagen des demokratischen Systems sowie den Ablauf politischer Entscheidungsprozesse kennen.