Dr. Albrecht Schütte MdL

Es gibt bessere Standorte als den Lammerskopf

Dr. Albrecht Schütte MdL (CDU) zur Debatte um Windkraftanlagen zwischen Schönau und Ziegelhausen

An diesem Freitag entscheidet der Planungsausschuss der Metropolregion Rheinneckar darüber welche Vorranggebiete für die Ausweisung von Windkraft er dem Regionalverband empfiehlt.

Landtagsabgeordneter Dr. Albrecht Schütte (CDU)Landtagsabgeordneter Dr. Albrecht Schütte (CDU)

Für den badischen Teil ist dabei von Bund und Land ein Flächenziel von 1,8% vorgegeben. Den Unterlagen für die Sitzung zu entnehmen ist, dass aktuell 2,1% als Vorschläge für Vorranggebiete auf dem Tisch liegen. Die Vorgaben werden also mehr als erfüllt, ohne dass der Lammerskopf berücksichtigt ist.

Dazu nimmt Dr. Albrecht Schütte, promovierter Physiker und Landtagsabgeordneter, Stellung:

„Ganz offensichtlich geht es nicht darum, ob Vorranggebiete für Windkraft ausgewiesen werden, sondern wo diese ausgewiesen werden. Dabei sind ganz verschiedene Belange zu berücksichtigen: Unmittelbarer Einfluss dieser Anlagen auf den Menschen, Wirtschaftlichkeit, Einfluss auf Natur und Artenschutz und vieles mehr.

Wie bei solchen Abwägungen üblich, hat sich der Verband der Metropolregion Rhein-Neckar Regeln gegeben, um die verschiedenen Punkte zu berücksichtigen. Basierend auf diesen Regeln wurde im jetzt vorliegenden Entwurf der Lammerskopf im Gegensatz zu vielen anderen Gebieten nicht (mehr) als Vorranggebiet ausgewiesen.“

Dafür gibt es gute Gründe, so der Abgeordnete weiter:

„Neben der Windhäufigkeit spielen bei der Betrachtung der Wirtschaftlichkeit auch die notwendigen Leitungen, Umspannanlagen, etc. eine Rolle. Dazu kommen höhere Kosten um die Windkraftanlagen im schwerer zugänglichen Gebiet des Lammerskopf, zu errichten.

Und genau diese schwierige Zugänglichkeit verstärkt die Eingriffe in die Natur massiv – allein, um die Anlagen zu errichten. Dazu kommt die zusammenhängende Waldfläche mit besonders schützenswerter Natur und Artenreichtum. Dies sieht man allein daran, dass der Lammerskopf zu erheblichen Teilen Landschaftsschutzgebiet und zu gewissen Teilen auch Natura 2000/FFH-Gebiet ist.“

Schütte fasst klar zusammen: „Zum einen würde sich der Verband der Metropolregion selbst unglaubwürdig machen, wenn er plötzlich andere Regeln zur Abwägung erfindet. Zum anderen zeigt die obige Betrachtung dass der Lammerskopf überdurchschnittlich hohe Eingriffe in die Natur notwendig macht.“

Daher spricht sich Schütte dafür aus, den Lammerskopf nicht als Vorranggebiet auszuweisen.

Zudem kann auf Gebieten ohne Landschaftsschutzgebiet in unter einem Jahr eine immissionsschutzrechtliche Genehmigung für den Bau einer Windkraftanlage erreicht werden. Auf ökologisch hochwertigen Gebieten – etwa beim Lammerskopf - sind ausführlichere Prüfungen notwendig, so dass die Genehmigung ca. dreimal so lange dauert.

Wer also zügig mit dem Ausbau der Windkraft vorankommen möchte, weist andere Vorranggebiete aus und nicht den Lammerskopf.