Von Wehrpflicht bis zum Raumbedarf
Was bewegt die Schulen im Ort und wie blicken die Schülerinnen und Schüler auf die Politik? Um diese Fragen mit der Schulleitung und den Schülerinnen und Schülern der 10. Klasse zu erörtern, kam der Landtagsabgeordnete Dr. Albrecht Schütte (CDU) an die Elsenztalschule.
Im Gespräch mit Schulleiter Ralph Gromer wurden zunächst ein solider Stand sowie die zentralen Herausforderungen deutlich: Während die allgemeine Lehrerversorgung gut sei, brauche es mehr und mehr Schulbegleitungen. Dazu kritisierte Dr. Schütte die oft schwierig nachvollziehbaren Vorgaben aus der Verwaltung: „Wir müssen gerade bei speziellem Förderbedarf Ressourcen viel zielgerichteter einsetzen.“ Der Abgeordnete sprach sich daher für mehr Autonomie der Schulen aus: „Die Schulleitungen sollten bei vielen Themen vor Ort selbst entscheiden können, um flexibel auf örtliche Gegebenheiten zu reagieren.“
Der akute Raumbedarf an der Schule sei laut Schulleiter Gromer ein drängendes Thema, weshalb er die Dringlichkeit der geplanten Erweiterung unterstrich. Die erste Erweiterung wird von der Gemeinde bereits umgesetzt. Die zusätzlich mögliche Nutzung der heutigen Feuerwache nach Renovierung bezeichnete Gromer als den potenziell „großen Wurf“. Positiv hob er das neue Mensaessen hervor: „Die Zahlen gehen hoch, die Mensa wird sehr gut angenommen.“ Die Anstellung eigener Köche durch die Gemeinde Bammental habe hier einen großen Unterschied gemacht, so Gromer.

Im anschließenden Dialog mit den Zehntklässlern zeigte sich Dr. Schütte beeindruckt vom großen politischen Interesse der Schülerinnen und Schüler. Ihre Fragen reichten von der Debatte um die Wehrpflicht über die Rolle des Bundeskanzlers bis hin zu den Veränderungen am Arbeitsmarkt durch KI.
Auf die Frage der Lehrerin, was 15- bis 16-Jährige auch selbst bewegen könnten, gab Schütte einen praktischen Rat: „Wenn es im Gemeinderat um eine Entscheidung für eure Schule geht, müsst ihr im Publikum sitzen. Wenn die Besucherplätze mit Schülern überquellen, kann das den Gemeinderat extrem beeinflussen.“ Des Weiteren könnten sie Vertretern einer Partei ihr Anliegen vortragen oder selbst eintreten. „Die allermeisten Politiker hören sich Anliegen zumindest an und machen sich Gedanken darüber.“
Zum Abschluss verband Dr. Schütte, der auch Vorsitzender der DLRG Bammental ist, das Gespräch mit einem praktischen Angebot: Er lud die Klasse ein, bei einem seiner nächsten Besuche mit ihm Erste-Hilfe-Maßnahmen an Übungspuppen zu trainieren.